Für alle, die die Zitate aus der Fensterdekoration der Werkstatt nachlesen möchten,
hier die komplette Sammlung*.

Für die Cartoons von Bill Watterson „Calvin & Hobbes“ kann ich aus urheberrechtlichen Gründen nur auf die Buchausgaben des Krüger-Verlages verweisen sowie auf die homepage von uComics, auf der Sie jeden Tag einen neuen (10 Jahre alten) Cartoon genießen können – allerdings auf englisch.


„… möchte ich Ihnen für den Umgang
mit Menschen eine Arbeitshypothese
anvertrauen, die sich bewährt hat.
Es handelt sich um eine Theorie,
die nicht richtig zu sein braucht.
Aber sie führt in der Praxis zu verwendbaren Ergebnissen.

„Und wie lautet Ihre Hypothese?“
„Man halte hier jeden Menschen,
mit Ausnahme der Kinder und der Greise,
bevor das Gegenteil nicht unwiderleglich
bewiesen ist, für verrückt.
Richten Sie sich danach,
Sie werden bald erfahren,
wie nützlich der Satz sein kann.“
„Soll ich bei Ihnen damit beginnen?“ fragte sie.
„Ich bitte darum“, meinte er.

Jakob Fabian zu Cornelia Battenberg in Erich Kästner, „Fabian“,
Zürich 1931


Er beugt sich vor
und betrachtet ihr Tattoo. (…)
Ein Geschenk von meinem Freund“, sagt sie.
„Hochzeitspläne?“, fragt er.
Sie schüttelt den Kopf.
„Er hat mich verlassen.“
„Und das Tattoo?“ Er deutet auf ihre Schulter.
„Was ist damit?“, fragt sie.
„Erinnert es Sie nicht an diesen Kerl?“
Sie schweigt einen Augenblick
und schüttelt dann erneut den Kopf.
„Es erinnert mich an mich selbst,
als ich verliebt war.“

Aus Noam Shpancer, „Der gute Psychologe“,
btb Verlag, München 2012 (S. 284/285)


„Worte sind meine Spezialität,
Mr. Goodwin.
Und das Schwierige daran ist,
dass jeder Hinz und Kunz sie gebraucht,
nur zu oft, ohne zu verstehen,
was sie eigentlich bedeuten.

Vincent Lipscomb zu Archie Goodwin in Rex Stout, „Die goldenen Spinnen“,
Goldmann Verlag, München 1967/1983


„Give us something familiar
Something similar
To what we know already
That will keep us steady
Steady
Steady going nowhere

Fiona Apple in „Please Please Please“


„Wenn zwei Menschen,
die miteinander zurechtkommen wollen,
es erst nötig finden,
sich Erklärungen zu geben,
dann aber Vorsicht.

Archie Goodwin in Rex Stout, „Die Sünden der Väter“,
Ullstein Verlag, Berlin 1968


„Kaum hatte er sich jedoch
auf den Weg gemacht,
da begegnete er völlig überraschend
einem Klatterbampf.

Paul Gallico in „Vom mutigen Manxmaus-Mäuserich“,
Bertelsmann Verlag, Gütersloh 1968


„Wenn ich dem Typen,
der ich vor zehn Jahren war,
über den Weg laufen würde,
weiß ich nicht,
ob ich ihm irgendwas zu sagen hätte.
Wahrscheinlich würde ich drei Minuten zuhören
und dabei nach einem Vorwand suchen,
mich aus dem Staub zu machen.
Versteht mich nicht falsch:
der Typ ist, wie er ist,
ich will ihn auf keinen Fall ändern ...
aber ich muss auch nichts mehr
mit ihm zu tun haben!“

Maxim Richarz im Interview in „virtuos“ 02-2013,
GEMA, München 2013 (S. 32)


„Zweifeln ist leicht,
solange es nicht um eine Frage
des Überlebens geht:
Wir sind so skeptisch,
wie wir es uns leisten können,
und am leichtesten ist es,
skeptisch gegenüber Dingen zu sein,
die nicht von fundamentaler Bedeutung
für uns sind.
Es ist leicht,
die Existenz eines Tisches anzuzweifeln;
es ist verdammt schwer,
die Echtheit der eigenen Liebe anzuzweifeln.

Alain de Botton in „Versuch über die Liebe“,
S. Fischer Verlag, Frankfurt 1994 (S. 149)


„Es ist ein Zeichen dafür,
dass zwei Menschen aufgehört haben,
einander zu lieben
(oder doch zumindest aufgehört haben,
sich die Mühe zu geben,
die 90% der Liebe ausmacht),
wenn sie nicht mehr fähig sind, Meinungsverschiedenheiten
in Witze umzumünzen.

Alain de Botton in „Versuch über die Liebe“,
S. Fischer Verlag, Frankfurt 1994 (S. 116)


„Wir beginnen mit dem Versuch,
weise zu werden,
wenn wir erkennen,
dass wir nicht mit dem Wissen,
wie wir leben sollen, geboren werden,
sondern dass das Leben eine Fertigkeit ist,
die erworben werden muss,
so wie man Reiten, Fahrradfahren
oder Klavierspielen lernt.

Alain de Botton in „Versuch über die Liebe“,
S. Fischer Verlag, Frankfurt 1994 (S. 283)


„Während wir von der gnadenlosen Dynamik
unserer verplanten Gegenwart
vorwärtsgetrieben werden,
schleppt sich unsere Seele,
der Wohnsitz unseres Herzens,
unter der Last der Erinnerung
wehmütig hinterher.

Alain de Botton in „Versuch über die Liebe“,
S. Fischer Verlag, Frankfurt 1994 (S. 149)


„Seinen Ärger sofort zu bekunden,
wenn einem eine Kränkung zugefügt wurde,
ist das Großmütigste, was man tun kann,
denn es bewahrt den anderen davor,
Schuldgefühle zu entwickeln (...)

Alain de Botton in „Versuch über die Liebe“,
S. Fischer Verlag, Frankfurt 1994 (S. 234)


Er sagt Dinge,
die ihn überraschen.
Das macht ihn heiter.
Es erleichtert ihn auch,
wie belehrbar er sein kann
.

Max Frisch in „Montauk“,
Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1975 (S. 116)


„Journal Intime (Tagebuch)

Wenn ich einmal darin lese (...),
so bin ich bestürzt:
dass ich vor zwei oder vor fünf Jahren
genau zu derselben Einsicht gekommen bin -
nur habe ich sie dann wieder vergessen,
weil es mir nicht gelungen ist,
nach meiner Einsicht zu leben;
ich habe das Gegenteil gelebt
mit zäher Energie.

Max Frisch in „Montauk“,
Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1975 (S. 84)


„Bekanntlich sind Risiko und Chance
zwei Seiten ein und derselben Medaille.
Aber man kann eben immer nur
eine Seite der Medaille sehen.

Wolf Lotter, „Die Ermutigung - Wir brauchen nicht weniger Risiko.
Sondern mehr Mut.“
Prolog zu brand eins 06/2012, Schwerpunkt Risiko


(...) „Die Anstrengung,
dieses Problem zu lösen,
ist im Grunde genommen die Anstrengung, erwachsen zu werden.
Wie schmerzhaft diese Anstrengung
auch sein mag,
sie wird sich immer lohnen...

Eric Ambler in „Die Begabung zu töten“,
Diogenes Verlag, Zürich 1988 (S. 277)


„Was waren das für Freuden,
die wir in unserer Kindheit empfanden,
bevor wir unser Leben darauf abstellten,
anderen Menschen zu gefallen
oder sie zu pflegen
oder das zu tun,
was sie von uns wollten?

Robert Bly in „Eisenhans“,
Rohwolt Verlag, Reinbak 2008 (S. 152)


„Wenn das Leben, wie die Dichter sagen,
ein Traum ist, so sind es auf
einer Reise gewiss die Visionen,
welche am besten dazu taugen,
die lange Nacht zu vertreiben
.“

Charles Darwin in „Die Fahrt der Beagle“


„Die besten Reisen beginnen mit
dem geringsten Ballast.
Überflüssiges hinter sich lassen,
Gewissheiten aufgeben, frei und offen
für das Neue loswandern -
dabei alles erwarten, ohne etwas zu erwarten.
Je mehr Gewicht wir über Bord werfen,
desto leichter können wir uns einlassen
auf das Spiel von Zufall und Schicksal,
dem wir das Leben verdanken.
Das Großartigste, was wir in der Fremde
finden können, sind ohnehin wir selbst
.“

Jürgen Neffe in „Darwin“
Bertelsmann Verlag, München 2008 (S. 33)


„Das größte Problem in der Kommunikation
ist die Illusion, sie hätte stattgefunden.

George Bernard Shaw


„Wissen kann leicht kopiert werden
(es lässt sich ja so einfach kommunizieren).
Mit dem Können verhält es sich anders.
Können gehört immer zu der Person, die es hat.
Es kann nicht gestohle
n oder kopiert werden.
Wer sich dafür interessiert,
muss es selbst durch Üben herstellen.“

Gerhard Wohland, „Können statt Wissen“
in Querdenker-Magazin 02/2010


„Wenn man immer im Kreis fährt,
spielt die Sichtweite keine Rolle.

Da braucht man keinen Durchblick,
nur Durchhaltevermögen.“

Wolf Lotter, „Perspektiven“
in brand eins 6/2010, Schwerpunkt Entscheidungen


„Da haben Sie aber einen
ganz besonders netten Raum.
Sehr geschmackvoll und sehr persönlich.
Sie haben eine besondere Vorliebe für Gelb,
nicht wahr?“

Talbot Heery zu Nero Wolfe in „Vor Mitternacht“ von Rex Stout;
Ullstein-Verlag, Frankfurt 1961


„Die Welt braucht solche Leute.
Keiner hatte das gesagt,
keiner hatte mich damit gemeint,
aber das sollte eines der kleinsten unüberwindbaren Hindernisse sein,
die von mir ignoriert wurden,
als ich mich auf meine Erfolgsmission begab.“

Giles Smith, „Lost in Music“,
Wilhelm Heyne Verlag, München 2002


„Wir dürfen alles denken,
wir dürfen uns auch immer wieder
auf ein Terrain begeben, das manch anderem irrwitzig erscheint.
Aber es schadet nicht,
ab und an die eigene Welt
mit jener der anderen abzugleichen.“

Gabriele Fischer, Chefredakteurin von brand eins,
im Editorial zum Heft 5/2010 (Thema: „Der Sieg des Irrationalen“)


„Wissen mag Macht sein,
aber es fördert weder Elastizität noch Findigkeit, noch das Talent, sich dem Leben anzupassen,
noch gibt es uns ein instinktives Mitgefühl
für die menschliche Natur.“

L. P. Hartley in „The Go-Between“ (1953),
Suhrkamp Verlag 2010


„Der Lohn für Anpassung ist,
dass alle dich mögen außer dir selbst.“

Rita Mae Brown (Schriftstellerin)


„Mehr als die Vergangenheit
interessiert mich die Zukunft,
denn in ihr gedenke ich zu leben.“

Albert Einstein (1879 - 1955)


„Du selbst zu sein,
nur du selbst,
ist eine große Sache.
Aber wie macht man das,
wie bringt man das fertig?
Das ist der schwerste Trick von allen!
Das Schwerste, weil es keinerlei
Anstrengung von uns verlangt.“

Henry Miller in „Das Lächeln am Fuße der Leiter" (1948),
Rowohlt Verlag, Reinbek 1995

- zum Anfang -


„Ich kann freilich nicht sagen,
ob es besser wird,
wenn es anders wird;
aber so viel kann ich sagen,
es muß anders werden,
wenn es gut werden soll.“

Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)


„You cant´t always get what you want.
But if you try sometimes you might find
you get what you need.“

Mick Jagger & Keith Richards auf „Let It Bleed“, 1969


„Wörter mit „I“ kann man
besonders leicht verwechseln, scheint es: Individualität, Innovation, Irrtum und
Ignoranz liegen nah beieinander.
Der Irrtum ist verzeihlich -
wo so viel Neues passiert.
Die Ignoranz ist es nicht.“

Wolf Lotter zum Thema „Entscheidungen im Überfluß“: „Das richtige Maß“
in: brand eins 07/2000 („Zu viel! Überleben im Überfluß.“)


„Im tiefsten Innern wußte er, daß seine Ehe nicht funktioniert hatte.
Hätte er sich die Mühe gemacht, in sich zu gehen, so hätte er erkannt, daß er an ihrem Scheitern zu fünfzig Prozent mitschuldig war.
[Er] hatte indes nie die Absicht gehabt,
in sich zu gehen,
was seiner Ehe zum Verhängnis wurde
und zweifellos auch zukünftigen Beziehungen
zum Verhängnis werden würde.“

Rita Mae Brown in: „Schade, daß du nicht tot bist – ein Fall für Mrs. Murphy“,
Rowohlt, Reinbek 1991


„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans.“

Stefan Klein, aus: „Die Glücksformel“, Rowohlt, Reinbek 2003


„Die eigentlichen Geheimnisse
auf dem Weg zum Glück sind
Entschlossenheit, Anstrengung und Zeit.“

Dalai Lama, aus: „Die Regeln des Glücks“, Bergisch Gladbach 1995


„Menschen, an denen nichts auszusetzen ist,
haben nur einen - allerdings entscheidenden – Fehler: Sie sind uninteressant.“

Zsa Zsa Gabor


„Spiritualität ist ein Stadium der Reife.
Sie gehört zur menschlichen Allgemeinbildung,
so wie die Depression oder die Verliebtheit.
Ohne ein Praktikum in der Hölle
versteht man ja nichts vom Leben.
Eine Saison im dritten Himmel,
umgeben von lauter netten Spirituellen,
sollte auch nicht fehlen.“


Peter Sloterdijk in „emotion“, März 2007

- zum Anfang -


„Das Ärgerlichste am Ärger ist,
daß man sich schadet,
ohne anderen zu nutzen“


Kurt Tucholsky


„Die Seele ernährt sich von dem,
worüber sie sich freut.“

Augustinus (354-430)


„...dabei hatte ich doch immer nur
zugehört und zugeguckt,
um herauszufinden,
wo zwischen den Menschen die Nahtstellen
und wo diese gerissen sind.
Mehr machte ich ja eigentlich nicht,
höchstens daß ich noch sagte,
man solle beim neuen Zunähen
behutsam vorgehen.“

Hanns Dieter Hüsch, aus: „Du kommst auch drin vor“,
Kindler Verlag, München 1990


Wer spielt, produziert nichts.
Wer spielt, arbeitet nicht an seiner Karriere.
Wer spielt, kümmert sich nicht um die Hierarchie.
Wer spielt, trägt nichts zur Wertschöpfung bei.
Wer spielt, vergisst die Interessen der Firma.
Wer spielt, verschwendet seine Zeit.

Wer nicht spielt, hat ein Problem.


brand eins (Wirtschaftsmagazin) 8/2006

- zum Anfang -


„Der Logik fehlt es gar zu sehr an Ambivalenz*.
Deshalb eignet sie sich nicht sonderlich
zur Konfliktlösung
oder überhaupt zu irgendwas.“

Frank in: Jostein Gaarder, „Maya oder Das Wunder des Lebens“,
Carl Hanser Verlag, München 2000
(*Duden: Ambivalenz =Doppelwertigkeit)


„Er merkte, daß ein Vorhaben
mehr Aufmerksamkeit auf sich zog
als dessen Ausführung.
Erst nach langer Zeit musste man
sich rechtfertigen;
eine anscheinend verhängnisvolle Aussicht,
der man sich jedoch dadurch entziehen konnte,
dass man das Scheitern mit einem
neuen Vorhaben einhergehen ließ.“

Jacob Roggeveen in: P.F. Thomése, „Südland“,
BvT-Verlag, Berlin 2005 (Erzählband „Über der Erde“)


„Die Welt ist vielschichtiger,
als es den Anschein hat,
haben sich die etablierten Anschauungen
doch meist nicht in einem Prozess
fehlerlosen Argumentierens herausgebildet,
sondern nach Jahrhunderten geistiger Verwirrung.
Schon möglich, daß es keinen
guten Grund dafür gibt, daß es ist, wie es ist.“


Alain de Botton über die Philosophie Sokrates´ in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002


„Sorge bereiten sollte uns nicht die Zahl derer,
die uns widersprechen, sondern
die Güte der Gründe,
mit denen sie es tun.“


Alain de Botton über die Philosophie Sokrates´ in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002

- zum Anfang -


„Wir existieren erst,
wenn jemand unsere Existenz wahrnimmt;
was wir sagen hat erst Bedeutung,
wenn jemand unsere Worte versteht.“


Alain de Botton über die Philosophie Epikurs in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002


„Es gibt kaum ein besseres Gegenmittel
gegen Besorgnis als Besinnung.
Wenn wir ein Problem niederschreiben
oder im Gespräch darlegen,
treten seine wesentlichen Seiten zum Vorschein.
Und wenn wir nun seine Eigenart kennen,
können wir,
wenn schon nicht das Problem selbst,
so doch seine unangenehmen
Begleiterscheinungen
- Verwirrung, Verdrängung, Überraschung - loswerden.“


Alain de Botton über die Philosophie Epikurs in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002


„Es dient den Interessen der Wirtschaftsunternehmen,
die Hierarchie unserer Bedürfnisse
auf den Kopf zu stellen,
eine materielle Sicht des Guten zu fördern
und eine unverkäufliche abzuwerten.“


Alain de Botton über die Philosophie Epikurs in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002


„Wut beruht auf der an ihrer Wurzel
fast komischen
(in ihren Auswirkungen freilich tragischen)
Überzeugung, daß eine gegebene Enttäuschung
im Lebensvertrag nicht vorgesehen war.“


Alain de Botton über die Philosophie Senecas in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002

- zum Anfang -


Besorgnis

Zustand der Erregung
über eine ungewisse Situation,
die sich, wünscht man, zum Guten,
oder, fürchtet man, zum Schlechten
wenden kann.
Der sich in diesem Zustand Befindliche
vermag in der Regel
aus Betätigungen, die als angenehm gelten,
seien sie kultureller, sexueller
oder gesellschaftlicher Natur,
keine Freude mehr zu schöpfen.
Noch in der herrlichsten Umgebung
nimmt der Besorgte nichts als den
drohenden eigenen Untergang wahr
und zieht es womöglich sogar vor,
allein in einem Zimmer zu bleiben.


Alain de Botton über die Philosophie Senecas in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002


„Und sind wir außerstande,
bestimmte Dinge zu ändern,
bleiben wir doch frei,
eine Einstellung zu ihnen zu wählen.“

Alain de Botton über die Philosophie Senecas in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002


„Das Normale,
wie es von einer bestimmten Gesellschaft
definiert wird, umfasst regelmäßig
nur einen Bruchteil dessen,
was tatsächlich vernünftig ist,
und weist zu Unrecht
weiten Bereichen der Erfahrung
den Status des Absonderlichen zu.“


Alain de Botton über die Philosophie Montaignes in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002


„Die Schwerverständlichkeit ist ein Falschgeld,
dessen sich die Gelehrten
wie die Taschenspieler bedienen,
damit die Nichtigkeit ihrer Kunst
nicht ans Licht komme -
und von der menschlichen Dummheit
wird es gern als gültiges Zahlungsmittel angenommen.“


Michel de Montaigne, „Essais II“, Eichborn, Frankfurt 1998

- zum Anfang -


„Darüber schockiert zu sein,
wie tief Ablehnung schmerzt,
hieße zu übersehen,
was Angenommenwerden mit sich bringt.“


Alain de Botton über die Philosophie Schopenhauers in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002


„Nietzsche wollte aufräumen
mit der Auffassung,
dass Erfüllung leicht zu erlangen sein müsse
oder gar nicht,
einem Denken, das verheerende Folgen hat, verleitet es uns doch dazu,
vor der Zeit vor Widerständen zurückzuscheuen,
die wir überwunden hätten,
wären wir auf die Härte der Anforderungen vorbereitet gewesen,
die alles Wertvolle mit Recht an uns stellt.“


Alain de Botton über die Philosophie Nietzsches in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002


„Wir sollten uns unserer Schwierigkeiten
nicht schämen,
nur unseres Unvermögens,
Schönes aus ihnen heranzuziehen.“


Alain de Botton über die Philosophie Nietzsches in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002


„Die Leidenschaften und Begierden vernichten, bloß um ihrer Dummheit
und den unangenehmen Folgen
ihrer Dummheit vorzubeugen,
erscheint uns heute selbst bloß
als eine akute Form der Dummheit.
Wir bewundern die Zahnärzte nicht mehr,
welche die Zähne ausreißen,
damit sie nicht mehr weh tun.“


Friedrich Nietzsche, „Götzen-Dämmerung“ in:
sämtliche Werke Bd. 6, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1988

- zum Anfang -


„Nicht alles, wonach wir uns besser fühlen,
ist gut für uns.
Nicht alles, was weh tut,
muß unbedingt auch schlecht sein.“


Alain de Botton über die Philosophie Nietzsches in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002


Ein Mann,
der Herrn K. lange nicht gesehen hatte,
begrüßte ihn mit den Worten:
„Sie haben sich
gar nicht verändert.“
„Oh!“ sagte Herr K.
und erbleichte.

Bert Brecht, „Das Wiedersehen“ aus:
Geschichten vom Herrn Keuner,
Suhrkamp, Frankfurt 1967


„Das ist schön
bei uns Deutschen: keiner ist so verrückt,
daß er nicht einen noch Verrückteren fände,
der ihn versteht.“

Heinrich Heine
aus:
Reisebilder: Die Harzreise

- zum Anfang -


„Das Leben
Ist eine schleichende
Krankheit
Von Anfang an
Und alles was wir machen
Machen wir uns vor
Und alles was wir uns vormachen vom
Kartoffelschälen bis zur Kunst
Alles was wir uns vormachen
Ist wichtig
Wir könnten sonst nicht leben
(...)
Wir sprechen zwar alles nach
Und aneinander vorbei
Aber das sei uns gegönnt
Alles was wir reden und denken
Ist Operette
Um die schleichende Krankheit Leben
Leben zu können“


Hanns Dieter Hüsch
(* 6/5/1925, † 5/12/2005)
aus: „Rede vom Leben“, 1979


„Ich bin gekommen
Euch zum Spaß
Und gehe hin
Wo Leides ist
Und Freude
Und wo beides ist
Zu lernen
Mensch und Maß“


Hanns Dieter Hüsch
(* 6/5/1925, † 5/12/2005)
aus: „Der lange Marsch eines Clowns“, 1977

- zum Anfang -


„Niemand entwickelt seine Persönlichkeit,
weil ihm jemand gesagt hat, es wäre nützlich
oder ratsam, es zu tun ...
Ohne Not verändert
sich nichts,
am wenigsten die menschliche Persönlichkeit.“


C.G. Jung
aus: Briefe, Bd 2, S.195


„Wenn Pirandello und Martoglio bei den Proben zusammen waren, haben sie dann miteinander geredet?“ fragte ich ihn eines Tages.
„Na, und wie!
Sie redeten ununterbrochen miteinander!“
„Und worüber sprachen sie so?“
„Also, das weiß ich nicht.
Sie blickten sich an.“


Andrea Camilleri
aus: „Der vertauschte Sohn“,
Fischer Taschenbuch Verlag,
Frankfurt 2003

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„Aber nichts ist wahr,
und alles kann wahr sein,
man braucht's nur zu glauben für einen Moment,
und dann nicht mehr, und dann wieder,
und dann auf immer oder nie mehr.
Die Wahrheit, die kennt Gott allein.
Der Menschen Wahrheit ist immer
daran geknüpft, daß man
an die glaubt, die man empfindet. Heute so
und morgen anders. Glaubt mir,
glaubt mir, diese
wird euch viel besser passen
als die meine.“


Luigi Pirandello,
aus: „Das Märchen vom vertauschten Sohn“
(1925) in: Gesammelte Werke Bd. 2,
Propyläen Verlag,
Berlin 1997 - 2001

- zum Anfang -


„Zu uns kommen Menschen,
antworte ich unsicher und gleichzeitig routiniert,
die das Gefühl haben,
daß aus ihrem Leben nichts als ein
langgezogener Regentag geworden ist
und aus ihrem Körper nichts als
der Regenschirm für diesen Tag.
Sie helfen diesen Personen, ja?
fragt Frau Balkhausen.
Äh, ja, ich hoffe.“

Wilhelm Genazino, aus:
„Ein Regenschirm für diesen Tag“, dtv, München 2005

- zum Anfang -


„Der Junge löffelt aus einem Glasschälchen Blaubeeren mit Milch.
Viele Beeren zerdrückt er,
so daß sich die Milch mehr und mehr blau verfärbt. Milchblau, gibt es diese Farbe?
Es gibt sie wohl nicht,
aber sie leuchtet bis zu mir herüber.“

Wilhelm Genazino, aus:
„Ein Regenschirm für diesen Tag“, dtv, München 2005

- zum Anfang -


„Es ist gut
wenn du weißt
was du willst
wenn du nicht weißt
was du willst
ist das nicht so gut.“

ganz schön feist auf der CD: „Schöner, Feister, Ganzer“ (1999)

- zum Anfang -


„Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein.
Was darüber ist, das ist vom Übel.“

Die Bibel - Matthäus 5, 37 in der Übersetzung nach Martin Luther.

„Kommunikation ist so viel mehr als die Worte,
die wir sagen.
Diese bilden nur einen kleinen Teil
unserer Ausdrucksfähigkeit als Menschen.“

J. O´Connor/J. Seymour, „Neurolinguistisches Programmieren: Gelungene Kommunikation und persönliche Entfaltung“; VAK-Verlag, Kirchzarten 1992

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„Was Hänschen nicht lernt,
lernt Hans nimmermehr.“

Lebensweisheit

„Man kann alt werden wie eine Kuh,
man lernt immer noch dazu.“

Lebensweisheit

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„Die meisten Frauen setzen alles daran,
einen Mann zu ändern -
und wenn sie ihn dann geändert haben,
mögen sie ihn nicht mehr.“

Marlene Dietrich

„Ein Mann ändert eher das Antlitz der Erde
als seine Angewohnheiten.“

Eleonora Duse

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„Wer eine Frau beim Wort nimmt,
ist ein Sadist.“

Jeanne Moreau

„Ständig darüber nachzugrübeln,
was so ein Mann meint,
kostet extrem viel Zeit, die wir anderweitig
sehr viel besser nutzen könnten.“

Susanne Fröhlich/Constanze Kleis, „Deutsch-Mann/Mann-Deutsch“, Langenscheidt-Verlag 2005

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* Je länger diese Sammlung wird, desto mehr fühle ich mich gemüßigt, deutlich darauf hinzuweisen, dass ich jedes einzelne Zitat deswegen darin aufgenommen habe, weil ich die darin enthaltene Aussage interessant oder bedenkenswert finde - nicht mehr und nicht weniger.
Die Schlussfolgerung, der jeweilige Satz entspräche meiner persönlichen Meinung oder ich stimmte weiteren Äußerungen derselben Person vorbehaltlos zu, stimmte womöglich gar mit ihren gesamten politischen oder moralischen Ansichten überein, ist ebenso wenig zulässig wie die Idee, ein hier veröffentlichtes Zitat komme einer Leseempfehlung des gesamten Werks gleich, welches als Quelle dient (bei einzelnen Büchern: nichts weniger als das!).
Dessen ungeachtet habe ich natürlich unter anderem auch aus sehr lesenswerten Veröffentlichungen zitiert - und würde den einen oder anderen Satz von ganzem Herzen unterstreichen...


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Letzte Überarbeitung dieser Einzelseite: 02.05.2016
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