Für die Cartoons von Bill Watterson „Calvin & Hobbes“ kann ich aus urheberrechtlichen Gründen nur auf die Buchausgaben des Krüger-Verlages verweisen sowie auf die homepage von uComics, auf der Sie jeden Tag einen neuen (10 Jahre alten) Cartoon genießen können allerdings auf englisch.
„… möchte ich Ihnen für den Umgang
mit Menschen eine Arbeitshypothese
anvertrauen, die sich bewährt hat.
Es handelt sich um eine Theorie,
die nicht richtig zu sein braucht.
Aber sie führt in der Praxis zu verwendbaren Ergebnissen.“
„Und wie lautet Ihre Hypothese?“
„Man halte hier jeden Menschen,
mit Ausnahme der Kinder und der Greise,
bevor das Gegenteil nicht unwiderleglich
bewiesen ist, für verrückt.
Richten Sie sich danach,
Sie werden bald erfahren,
wie nützlich der Satz sein kann.“
„Soll ich bei Ihnen damit beginnen?“ fragte sie.
„Ich bitte darum“, meinte er.
Jakob Fabian zu Cornelia Battenberg in Erich Kästner, „Fabian“,
Zürich 1931
Er beugt sich vor
und betrachtet ihr Tattoo. (…)
„Ein Geschenk von meinem Freund“, sagt sie.
„Hochzeitspläne?“, fragt er.
Sie schüttelt den Kopf.
„Er hat mich verlassen.“
„Und das Tattoo?“ Er deutet auf ihre Schulter.
„Was ist damit?“, fragt sie.
„Erinnert es Sie nicht an diesen Kerl?“
Sie schweigt einen Augenblick
und schüttelt dann erneut den Kopf.
„Es erinnert mich an mich selbst,
als ich verliebt war.“
Aus Noam Shpancer, „Der gute Psychologe“,
btb Verlag, München 2012 (S. 284/285)
„Worte sind meine Spezialität,
Mr. Goodwin.
Und das Schwierige daran ist,
dass jeder Hinz und Kunz sie gebraucht,
nur zu oft, ohne zu verstehen,
was sie eigentlich bedeuten.“
Vincent Lipscomb zu Archie Goodwin in Rex Stout, „Die goldenen Spinnen“,
Goldmann Verlag, München 1967/1983
„Give us something familiar
Something similar
To what we know already
That will keep us steady
Steady
Steady going nowhere“
Fiona Apple in „Please Please Please“
„Wenn zwei Menschen,
die miteinander zurechtkommen wollen,
es erst nötig finden,
sich Erklärungen zu geben,
dann aber Vorsicht.“
Archie Goodwin in Rex Stout, „Die Sünden der Väter“,
Ullstein Verlag, Berlin 1968
„Kaum hatte er sich jedoch
auf den Weg gemacht,
da begegnete er völlig überraschend
einem Klatterbampf.“
Paul Gallico in „Vom mutigen Manxmaus-Mäuserich“,
Bertelsmann Verlag, Gütersloh 1968
„Wenn ich dem Typen,
der ich vor zehn Jahren war,
über den Weg laufen würde,
weiß ich nicht,
ob ich ihm irgendwas zu sagen hätte.
Wahrscheinlich würde ich drei Minuten zuhören
und dabei nach einem Vorwand suchen,
mich aus dem Staub zu machen.
Versteht mich nicht falsch:
der Typ ist, wie er ist,
ich will ihn auf keinen Fall ändern ...
aber ich muss auch nichts mehr
mit ihm zu tun haben!“
Maxim Richarz im Interview in „virtuos“ 02-2013,
GEMA, München 2013 (S. 32)
„Zweifeln ist leicht,
solange es nicht um eine Frage
des Überlebens geht:
Wir sind so skeptisch,
wie wir es uns leisten können,
und am leichtesten ist es,
skeptisch gegenüber Dingen zu sein,
die nicht von fundamentaler Bedeutung
für uns sind.
Es ist leicht,
die Existenz eines Tisches anzuzweifeln;
es ist verdammt schwer,
die Echtheit der eigenen Liebe anzuzweifeln.“
Alain de Botton in „Versuch über die Liebe“,
S. Fischer Verlag, Frankfurt 1994 (S. 149)
„Es ist ein Zeichen dafür,
dass zwei Menschen aufgehört haben,
einander zu lieben
(oder doch zumindest aufgehört haben,
sich die Mühe zu geben,
die 90% der Liebe ausmacht),
wenn sie nicht mehr fähig sind, Meinungsverschiedenheiten
in Witze umzumünzen.“
Alain de Botton in „Versuch über die Liebe“,
S. Fischer Verlag, Frankfurt 1994 (S. 116)
„Wir beginnen mit dem Versuch,
weise zu werden,
wenn wir erkennen,
dass wir nicht mit dem Wissen,
wie wir leben sollen, geboren werden,
sondern dass das Leben eine Fertigkeit ist,
die erworben werden muss,
so wie man Reiten, Fahrradfahren
oder Klavierspielen lernt.“
Alain de Botton in „Versuch über die Liebe“,
S. Fischer Verlag, Frankfurt 1994 (S. 283)
„Während wir von der gnadenlosen Dynamik
unserer verplanten Gegenwart
vorwärtsgetrieben werden,
schleppt sich unsere Seele,
der Wohnsitz unseres Herzens,
unter der Last der Erinnerung
wehmütig hinterher.“
Alain de Botton in „Versuch über die Liebe“,
S. Fischer Verlag, Frankfurt 1994 (S. 149)
„Seinen Ärger sofort zu bekunden,
wenn einem eine Kränkung zugefügt wurde,
ist das Großmütigste, was man tun kann,
denn es bewahrt den anderen davor,
Schuldgefühle zu entwickeln (...)“
Alain de Botton in „Versuch über die Liebe“,
S. Fischer Verlag, Frankfurt 1994 (S. 234)